Was ist der trianguläre Blick in der kindlichen Sprachentwicklung?
In meiner Therapie behandle ich Kinder mit auffälliger sprachlicher Entwicklung/Late-Talker angelehnt an dem Konzept von Frau Dr. Zollinger. Um die Basis für das Erlernen der Sprache zu schaffen, ist der trianguläre Blick wichtig. Im Spielverhalten ist das Kind meist auf seine Spielhandlung konzentriert und lässt sprachlichen Input oft nur dann einfließen, wenn es ein Bedürfnis dafür empfindet. Bspw. wenn das Kind es geschafft hat, Bauklötze selbständig aufeinander zu stapeln und dafür Lob und Anerkennung möchte.
Es wird:
- den 1. Blick erstmal auf dem Bauklotz haben
- den 2. Blick wird es nach erfolgreichem aufeinanderstapeln zu seinem Gegenüber aufbauen mit dem Gedanken: „schau mal, was ich tolles geschafft habe!“
- den 3. Blick wieder zum erfolgreichem Bauklotzturm.
Wichtig ist, dass man beim 2. Blickkontakt sprachlichen Input gibt, denn es ist genau das, was das Kind erwartet: Lob und Anerkennung. Sie sagen in diesem Moment evtl.: „Toll, du hast Bauklötze gestapelt.“
Das Kind ist in diesem Moment für Ihren sprachlichen Input bereit und holt sich dieses Lob gerne ab. Die Sprache wird dann mit der Handlung verknüpft und der letzte 3. Blick sollte zum Gegenstand zurückführen.
TRI-(bedeutet 3) so ist der Ablauf:
- Gegenstand
- zu Ihnen und
- wieder zum Gegenstand zurück.
Es ist ratsam schon in den ersten Spielhandlungen mit dem Kind auf den triangulären Blick/Triangulation zu achten und ihm so die Sprache begleitend zum Spiel nahezubringen.